Gelungene Bezirks-Maifeier 2010 im Rössli Stäfa
Eine tolle Mai-Feier: Nachdem öfters vielleicht 70 zu den Bezirks-Maifeiern fanden, strömten diesmal mehr als 150 Personen in den Rösslisaal. Offensichtlich ist Christian Levrat ein SP-Präsident mit starker Ausstrahlung auch in der Deutschschweiz.
Hanspeter Göldi, Präsident der Bezirks-SP, begrüsste die Anwesenden im Namen der Veranstalterin. Er dankte Levrat für die Bereitschaft, am Tag der Arbeit an die wohlhabende Goldküste, ein schwieriges SP-Terrain, zu kommen. Auch am rechten Zürichseeufer brauche es eine starke Partei, die für mehr Nachhaltigkeit in der Politik eintritt.
Christian Levrat streift in einer halbstündigen Rede die wichtigen Anliegen der SP. Die Schweizer haben Angst um ihre Arbeitsplätze; hohe Mietzinse und Krankenkassenprämien plagen die Familien. Die Bürgerlichen derweil planen, das Finanz-Casino nach dem Schock der Krise wieder zu öffnen. Die Existenzangst der Bürger werde nicht ernst genommen, wie sich das etwa an der Revision der Arbeitslosenversicherung zeige, die eine Strafaktion gegen das Volk darstelle. Während Boni-Bezüger mit mit unüberbietbarer Arroganz und Respektlosigkeit Millionengehälter beziehen, werden die Opfer der Krise als Faulpelze beschimpft und deren Leistungen werden gekürzt.
Levrat erklärte auch wichtige Punkte des Vorschlags für ein neues Parteiprogramm. Während es in der Westschweiz als «Programm des Dritten Weges» à la Tony Blair und Gerhard Schröder verrissen wurde, nannte man es in der Deutschschweiz «reaktionär» und im DDR-Geist verhaftet. Levrat bezeichnet das neue Programm mit seiner Forderung nach demokratischen Strukturen auch in der Wirtschaft als visionär und modern. Keine andere Partei habe in der Schweiz eine derart nachhaltige Strategie formuliert. Zum Schluss streckt Levrat beide Hände zu einer Umarmung aus und ruft den Genossen zu: «Feiert den 1. Mai, es ist unser Tag!»
Das gut gelaunte Publikum spendet anhaltenden Applaus, und im Namen der Bezirks-SP überreicht Marianne de Mestral einen prächtigen roten Schal als Geschenk. Levrat bedankt sich mit dem Hinweis, jetzt habe er zum Glück noch etwas Rotes an sich, wenn er für die nächste Rede in Chur auftrete.
Der relativ junge Chor «kultur&volk» nahm eine alte Maifeier-Tradition auf mit Liedern aus Arbeiterbewegung und Arbeitskampf, von Auszügen aus der Dreigroschenoper bis zu Liedern des italienischen Widerstands gegen den Faschismus.
Für das Mittagessen haben die Rössli-Leute ein ergiebiges Spaghetti-Buffet und später ein Dessert-Buffet bereitgestellt.
13.30 Uhr hielt Ursina Egli, die 23 Jahre junge Präsidentin der SP Stäfa, ihre Rede zum 1. Mai. Sie vertiefte die Grund-Themen der sozialdemokratischen Bewegung: Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität.
Einen weiteren Beitrag zur Unterhaltung lieferten Nicole Güntensperger und Kurt Brägger mit ihrem Auftritt als Gruppe «Bahiablue»: Eine schöne, tragende Singstimme mit Gitarren-Begleitung.
Saalbild